In Gedenken an die Reichspogromnacht fanden in Soest gleich zwei Gedenkveranstaltungen statt. Während am 09.11 in Wuppertal eine große Demo zum Gedenken an das Pogrom stattfand und gegen Nazis demonstriert wurde, fand in Soest ein historischer Rundgang statt. Ein geschichtskundiger Referent erläuterte einer Gruppe von 20-30 Personen die Verbrechen, welche Nationalsozialisten in Soest begangen hatten und führte die Gruppe zu Orten von denen aus die Nazis ihre Verbrechen geplant und umgesetzt haben. Anwesend waren unter anderem auch Zeitzeugen. Organisiert wurde das ganze vom Rosa-Luxemburg-Club Hellweg.
Am 11.11 fand zudem eine Erinnerung an die Reichspogromnacht statt, welche am Platz der alten Synagoge in Soest began und zum jüdischen Friedhof und den Gräbern der russischen Zwangsarbeiter führte. Darüber berichtete auch der Soester Anzeiger in der Ausgabe vom 12.11 unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ und machte deutlich, dass auch im Hinblick auf den heutigen Antisemitismus die Erinnerung lebendig gehalten werden muss. Ähnliches forderte auch der Referent vom Rosa-Luxemburg-Club: Es müsse endlich eine zentrale Gedenkstätte für die vom Nationalsozialismus Verfolgten eingerichtet werden, da sich die Stadt bis heute nicht seiner Vergangenheit stelle.